Linus Carl PAULING (1901-1994) war einer der bedeutendsten Chemiker des 20. Jahrhunderts. Er erhielt zwei Nobelpreise – 1954 den Nobelpreis für Chemie für seine Arbeiten zur chemischen Bindung und 1962 den Friedensnobelpreis für sein Engagement gegen Atomwaffenversuche. PAULING gilt als einer der Begründer der modernen Quantenchemie und Molekularbiologie.
Neben seiner beeindruckenden wissenschaftlichen Karriere wandte er sich im späteren Verlauf seines Lebens zunehmend Fragen der Gesundheit, Ernährung und Prävention zu. Besonders prägte er dabei den Begriff der Orthomolekularen Medizin. Was versteht man darunter konkret?
Das griechische Wort „ortho“ bedeutet „richtig“ oder „gut“ und „molekular“ bezieht sich auf Moleküle, die im Organismus natürlicherweise vorkommen. PAULINGs Vision war es, Gesundheit durch die optimale Konzentration natürlicher Substanzen im Körper zu fördern und Krankheiten folglich durch gezielte Supplementation zu verhindern beziehungsweise zu lindern.
Im Mittelpunkt der Orthomolekularen Medizin stehen dabei vor allem Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, essenzielle Aminosäuren und Fettsäuren. PAULING war überzeugt, dass durch ein „biochemisches Gleichgewicht“ die Zellen optimal funktionieren und Erkrankungen vermieden werden können. Wie kam er zu dieser Ansicht?
PAULING begann sich in den 1960er Jahren intensiv mit den Wirkungen von Vitamin C zu beschäftigen. Er vertrat die These, dass ein hoher Vitamin C-Konsum nicht nur Erkältungen vorbeugen, sondern auch die Lebensdauer verlängern und sogar Krebserkrankungen positiv beeinflussen könne. Seine Ansätze stützten sich dabei auf Beobachtungen aus der Ernährungswissenschaft, dass Mangelzustände gravierende Krankheiten auslösen können, so wie zum Beispiel die Krankheit Skorbut auf einen Vitamin-C-Mangel zurückzuführen ist. Zudem nahm PAULING an, dass auch subklinische Mängel, also Werte im unteren Normbereich, langfristig gesundheitliche Folgen haben könnten. Relevant war für ihn auch die Idee, dass der individuelle Bedarf an Mikronährstoffen stark variieren kann, je nach genetischer Ausstattung, Stoffwechsellage und Belastungen.
Heute wird die Orthomolekulare Medizin überwiegend im Bereich der komplementären Medizin angewandt und kommt vorwiegend zur Prävention, zur Therapieunterstützung und als begleitende Therapie in der Onkologie zum Einsatz, wobei hier die Evidenzlage kontrovers diskutiert wird.
Auch in der Tiermedizin findet die Orthomolekulare Medizin zunehmend Beachtung. Vor allem bei Hunden, Katzen und Pferden werden Mikronährstoff-Supplemente eingesetzt, um beispielsweise das Immunsystem oder den Bewegungsapparat zu stärken, aber auch im Zuge der Rekonvaleszenz für eine schnellere Regeneration.
Basierend auf Linus PAULINGs Idee, die teilweise auch kritisiert wurde, betont man aus der heutigen wissenschaftlichen Sichtweise, dass eine bedarfsorientierte Supplementation durchaus sinnvoll sei, jedoch längerfristige Überdosierungen einiger Supplemente auch Risiken bergen können. Mit einer guten Ausbildung im Bereich der Orthomolekularen Medizin weiß man jedoch diese Risiken zu vermeiden oder mindestens zu minimieren, und kann die Supplementmedizin als wirkungsstarke Therapieergänzung bei Mensch und Tier einsetzen.
Auch wir sind überzeugt von den positiven Effekten der Orthomolekularen Medizin und widmen ihr, basierend auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, unseren Studiengang SE in HOMnS Holistic Orthomolecular Medicine and nutritional Supplements, der Sie aus- und weiterbildet in den Medizinischen Supplementationsverfahren für Hunde, Katzen, Pferde und Menschen.



