Die Rauhnächte – zwischen den Jahren, zwischen den Welten

Die Rauhnächte, jene mystischen Nächte zwischen den Jahren, gehören zu den ältesten Bräuchen im europäischen Kulturraum. Sie markieren eine Zeit „außerhalb der Zeit“, in der nach altem Glauben die Schleier zwischen den Welten dünner werden. Für viele Menschen sind die 12 Nächte zwischen 24. Dezember und 06. Januar eine Einladung, innezuhalten, altes Gepäck abzulegen und bewusst in ein neues Jahr zu gehen.

Historisch wurzeln die Rauhnächte in vorchristlichen Traditionen des Alpen- und Nordraums. Damals begann das neue Jahr nicht am 1. Januar, sondern erst mit der Wintersonnenwende. Die Differenz von zwölf Tagen zwischen Mond- und Sonnenjahr führte dazu, dass diese „Übergangszeit“ als heilig, unberechenbar und transformativ galt. In dieser Zwischenzeit, so glaubte man, ruhe das Weltgefüge, eine Phase des Wandels, der Reinigung und der inneren Klärung.

Jede der zwölf Rauhnächte steht symbolisch für einen Monat des kommenden Jahres. Was man in diesen Nächten beobachtet, träumt, fühlt oder rituell tut, kann – nach alter Überlieferung – Hinweise oder Impulse für den jeweiligen Monat liefern.

Viele Menschen führen in dieser Zeit ein Traum-, Stimmungs- oder Impulsjournal, um die Botschaften der Nächte bewusster wahrzunehmen.

Das Räuchern ist eines der zentralen Rituale der Rauhnächte. Es wird genutzt um Altes zu lösen, Räume energetisch zu klären und gleichzeitig positives Neues einzuladen.

Zu den beliebtesten Kräutern, Harzen und Mischungen für das Räuchern gehören Weißer Salbe, Beifuß, Wacholder, Lavendel, Weihrauch, Myrrhe und Benzoe. Zu den traditionell einheimischen Räucherwerken zählen Fichten- und Kiefernharz, Johanniskraut und Rosenblüten.

Der Überlieferung nach sind beim Räuchern folgende Punkte einzuhalten:

  • Fenster leicht öffnen – Energie braucht „Fluchtwege“
  • Räucherschale oder Räucherpfanne verwenden
  • Räume im Uhrzeigersinn ausräuchern
  • Am Ende bewusst einladen, was man ins neue Jahr mitnehmen möchte, zum Beispiel Klarheit, Mut, Liebe, Frieden, Fülle

Neben dem Räuchern finden sich noch weitere beliebte Rituale, wie beispielsweise das Wunschzettelritual (12 Wünsche). Dabei werden 13 Wünsche für das neue Jahr auf kleinen Zetteln notiert. In jeder Rauhnacht verbrennt man jeweils einen dieser Zettel, ohne zu schauen, um welchen Wunsch es sich handelt. Die Verbrennung symbolisiert: Das Universum übernimmt diesen Wunsch für mich. Der letzte, übriggebliebene Wunsch ist derjenige, den man sich im neuen Jahr selber erfüllen darf.

Gerne wird in den 12 Rauhnächten auch eine bewusste Stille praktiziert. Spaziergänge, Meditationen, Achtsamkeit, Kerzenrituale oder einfach „Nichtstun“, all das gehört traditionell dazu. In der Stille entstehen jene Impulse, die im Alltag oft überhört werden.

Ebenfalls beliebt ist in dieser Zeit das Ziehen von Orakelkarten, das sogenannte Journaling, indem man sich gewissermaßen einer inneren Reinigung unterzieht und alten Seelenballast ablegt. Auch die Hausreinigung und energetische Klärung werden in dieser Zeit gerne und bewusst praktiziert.

Was können uns die Rauhnächte
heute schenken?
In einer Zeit, in der wir häufig funktionieren müssen, laden uns die Rauhnächte ein, zurückzufinden, zu unserer Intuition, zu innerer Ruhe, zu Klarheit und zu dem, was wirklich zählt.

Sie sind kein esoterisches Pflichtprogramm, sondern ein Ritual der Selbstfürsorge, das wir modern interpretieren dürfen. Für manche sind sie spirituell, für andere meditativ, für alle aber eine Chance, bewusst den Übergang ins neue Jahr zu gestalten.

Für alle, die die Zeit der Rauhnächte ebenfalls gerne mit bewussten Räucherungen begehen möchten, bietet unser Shop Spirit of Avalon eine Auswahl verschiedener Kräuter und Harze, die Ihr Zuhause mit einem wohltuenden Duft einhüllen können.

Various kinds of incense: myrrh, frankincense, messer, copaiba, elemi camonya, palo santo, salvia apiana,gowe -thiouraye, borena
Calm woman lighting palo santo stick, filling home with aromatic smoke cozy atmosphere for meditation or work. Sacred ritual, natural mindfulness practice, space purification, emotional balance
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Frankincense or boswellia resin on an spoon. Ingredient for essential oils.

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