Die Leber ist nicht nur unser größtes inneres Organ, sondern sie ist maßgebend an unserer Gesamtgesundheit beteiligt.


Sie liegt rechts oben in unserem Bauchraum, unter dem Zwerchfell, größtenteils geschützt durch die Rippen.

Die Leber wandelt Nährstoffe aus der Verdauung in Energie und Bausteine um. Sie speichert Glukose als Glykogen, baut Fettsäuren ab oder synthetisiert sie, und beteiligt sich an der Proteinsynthese.


Außerdem ist die Leber unser Entgiftungsorgan. In ihr werden Alkohol, Medikamente und andere Fremdstoffe abgebaut. Die Leber wandelt diese Schadstoffe in wasserlösliche Formen um, die dann in Folge ausgeschieden werden können.


Auch die Gallenproduktion erfolgt in der Leber; die Galle wird in der Gallenblase gespeichert und bei Bedarf in den Dünndarm abgegeben. Sie unterstützt die Fettverdauung.


Die Leber ist Teil unseres Immunsystems und produziert Abwehrstoffe sowie Immunzellen.


Zudem wirkt sie an der Hormonstoffwechsel-Regulation, der Bilirubin-Verarbeitung (hieraus erklärt sich die Gelbfärbung bei Leberproblemen) und der Speicherung von Vitaminen (A, D, E, K, B12) sowie Mineralstoffen mit.

Im Embryonalstadium werden in der Leber die Blutzellen gebildet; im Erwachsenenalter dient sie als Blutspeicher und Filter.


Die Leber besteht aus dem rechten und linken Hauptlappen und weiteren kleineren Abschnitten. Die kleinen morphologischen Struktureinheiten des Lebergewebes sind die sogenannten Leberläppchen, die aus Leberzellen, den Hepatozyten, aufgebaut sind.

Die Mitte jedes Leberläppchens bildet eine Zentralvene.

Die Leber erhält Blut aus zwei Quellen – der Pfortader (venöses Blut aus Darm, Milz) und der Leberarterie (sauerstoffreiches Blut). Die Gallenwege führen die produzierte Galle weg.

Da die Leber unser Filter- und Entgiftungsorgan darstellt, ist das Vermeiden bzw. Reduzieren von Giftstoffaufnahmen für ihre Gesunderhaltung maßgebend.


Chronischer übermäßiger Alkoholkonsum schädigt zum Beispiel die Hepatozyten, führt zur sogenannten Steatosis hepatis, der Fettleber, fördert Entzündungen, Fibrosen oder endet sogar in der Leberzirrhose.


Auch Übergewicht, Insulinresistenz, Dyslipidämie fördern die Fettansammlung in der Leber und führen zur sogenannten nicht-alkoholischen Fettleber NAFLD bzw. NASH (nichtalkoholische Steatohepatitis).

Bestimmte Schmerzmittel, Antibiotika, Heilpflanzen und Umweltgifte können die Leberwerte ebenfalls erhöhen oder eine Lebertoxizität verursachen.

Auch Hepatitis A, B, C etc. können eine Entzündung des Organs oder auch dauerhafte Leberschäden verursachen.


Die Autoimmunhepatitis führt ebenfalls zu Entzündung und Gewebeschädigung.


Andere Ursachen für Leberschäden können ein Gallenstau (Cholestase), hereditäre Stoffwechselerkrankungen, Tumoren oder eine unkontrollierte Verabreichung einer erhöhten Dosis von Medikamenten sein.

Eine Leberschädigung bleibt oft zunächst symptomfrei bzw. treten nur unspezifische Anzeichen auf. Häufige mögliche Symptome sind Müdigkeit, allgemeine Schwäche, Appetitlosigkeit, Übelkeit, manchmal auch Erbrechen, Bauchschmerzen oder Druckempfinden im Oberbauch rechts, Blähungen oder Völlegefühl, eine Gelbfärbung von Haut und Augen (Gelbsucht) und in fortgeschrittenen Fällen dunkler Urin und heller Stuhl.
Auch ein unspezifischer Juckreiz und eine Wasseransammlung im Bauchraum (Aszites) oder in den Beinen (Ödeme) können als Symptome einer Leberschädigung auftreten.

Bei besonders schweren Verläufen und fortgeschrittener Erkrankung sind Verwirrtheit, Orientierungslosigkeit oder Anzeichen der hepatischen Enzephalopathie (neurologische Probleme, Zittern und Muskelzuckungen etc.) deutliche Symptome der geschädigten Leber.


Grundsätzlich sollten wir bei unserem Gesundheitsbewusstsein auch immer unsere Leber im Visier haben. Eine gesunde Ernährung mit viel ausgewogener Kost (Gemüse, Obst, ballaststoffreiche Nahrungsmittel, mageres Protein) und der Reduktion von gesättigten Fettsäuren und raffinierten Zuckern stellt die Grundlage einer auch für die Leber gesunden Lebensweise dar.

Alkohol sollte nur in Maßen oder bestenfalls gar nicht konsumiert werden und eine Gewichtskontrolle im Zusammenhang eines gesunden BMI verbunden mit regelmäßiger Bewegung dienen der NAFLD-Prävention und der Allgemeingesundheit.

Um unser Filter- und Entgiftungsorgan Leber in seiner wertvollen Arbeit zu unterstützen, stellt unter anderem die Mariendistel mit ihrem enthaltenen Silibinin bzw. Silymarin eine gute und sinnvolle Möglichkeit dar. Die antioxidative Wirkung schützt die Leberzellen vor freien Radikalen und unterstützt die Reparatur eben dieser.

Ihre zusätzlich entzündungshemmenden Effekte mildern eventuell vorliegende entzündliche Prozesse in der Leber.

Bitterstoffe (z. B. aus Artischocken, Enzian, Löwenzahn, Kurkuma etc.) gelten aufgrund ihrer Verdauungsförderung ebenfalls als nutzbringend für die Leberfunktion und ihre Gesundheit. Die Anregung der Gallenbildung und -abgabe kann die Fettverdauung unterstützen, eine bessere Gallensekretion unterstützt indirekt die Leberentgiftung.

Die unterschiedlichen entzündungshemmenden und antioxidativen Effekte der verschiedenen Pflanzenbitterstoffe runden die Leberpflege ab.


Grundsätzlich sollten wir bei unserer Selbstfürsorge unsere fleißige Leber also keinesfalls außer Acht lassen, denn, wenn wir mal ehrlich sind, so ganz auf Schokolade, Wein und Co. wollen wir wahrscheinlich doch nicht alle verzichten.

Gut, dass sie uns den (mäßigen) Genuss ermöglicht, unsere Leber!

Interessieren Sie sich im Zusammenhang der inneren Organe unter anderem für unsere Fort- und Weiterbildung aus dem Fachbereich der Internistik Veterinärmedizin / Humanmedizin / Biologie SE in Innere Medizin

Nurse works at a desk. Woman, including liver disease, hepatitis, cirrhosis, and liver cancer.
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