Die Furcht vor der Angst
Angst und Furcht sind zwei emotionale Reaktionen, die oft miteinander verwechselt werden, jedoch unterschiedliche psychologische und physiologische Merkmale aufweisen.
Furcht ist eine unmittelbare Reaktion auf eine spezifische Bedrohung oder Gefahr. Sie ist oft klar definiert und situativ, wie zum Beispiel die Angst vor einem Hund, der auf einen zukommt. Furcht ist in der Regel eine kurzfristige Reaktion, die darauf abzielt, das Individuum vor einer konkreten Gefahr zu schützen. Sie aktiviert das Überleben und führt zu einer „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion.
Angst hingegen ist eine diffuse, oft langanhaltende Emotion, die nicht immer mit einer konkreten Bedrohung verbunden ist. Sie kann sich als allgemeines Gefühl der Besorgnis oder Unruhe äußern, auch wenn keine unmittelbare Gefahr besteht. Angst kann sich auf zukünftige Ereignisse beziehen und ist oft mit unspezifischen Sorgen über das Unbekannte verbunden. Zur Angst bzw. zu einer sogenannten Angststörung gehören unter anderem auch die Höhenangst, die Klaustrophobie, die Agoraphobie etc.
Dabei können die Auslöser der entsprechend übergeneralisierten Angst weit in der Vergangenheit liegen oder es existieren faktisch gar keine spezifischen Auslöser, die in einer entsprechenden Situation vorgefallen sind. In dem Fall spielen tiefenpsychologische, meist unbewältigte Herausforderungen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der unterschiedlichen Angststörungen.