Wenn das Herz bricht
„Diese Trennung hat ihr / ihm das Herz gebrochen!“, wir alle kennen solche oder ähnliche Aussagen, die zum Ausdruck bringen sollen, dass ein Vorfall, eine Situation, ein Lebensumstand für eine bestimmte Person emotional sehr schmerzhaft war. Und doch wissen wir, dass dieser Ausspruch nur eine Floskel ist. Wirklich?
Im Jahr 1990 beschrieben Hikaru Sato und Kollegen zum ersten Mal das Krankheitsbild des Tako-Tsubo-Syndroms, das seinen Namen einer japanischen Tintenfischfalle in Form eines Kruges mit kurzem Hals zu verdanken hatte und somit an die krankhaft veränderte Form der linken Herzkammer am Ende der Systole, als typisches Merkmal der, später auch als Broken-Heart-Syndrom benannten, Herzpathologie erinnerte.
Das Phänomen beschreibt eine akute Funktionsstörung des Herzens, medizin-nomenklatorisch auch als Stress-Kardiomyopathie bezeichnet, bei der es zu einer Vergrößerung und Verformung des linken Ventrikels kommt, was eine beeinträchtigte Pumpfunktion des Herzmuskels zur Folge hat, die jedoch bei frühzeitiger Behandlung in der Regel reversibel ist.