Monoklonale Antikörper – Schlüsseltechnologie der modernen Medizin
Dank der Wissenschaft der Proteomics wissen MedizinforscherInnen heute alles über die Bildung und Wirkung von körpereigenen Eiweißen. Damit einher ging auch die Herstellung einer neuartigen und hochwirksamen Immuntherapie mit Hilfe von sogenannten monoklonalen Antikörpern.
Die Entdeckung der monoklonalen Antikörper geht auf die 1970er Jahre zurück, als die Wissenschaftler César MILSTEIN und Georges KÖHLER die Hybridom-Technologie entwickelten. Diese Methode ermöglicht es, B-Lymphozyten, die spezifische Antikörper produzieren, mit Myelomzellen zu fusionieren, um Hybridzellen zu erzeugen, die unbegrenzt wachsen und spezifische Antikörper produzieren können. Für ihre bahnbrechende Arbeit erhielten MILSTEIN und KÖHLER 1984 den Nobelpreis.
Monoklonale Antikörper (mAK) sind somit labortechnisch erzeugte immunologisch aktive Proteine, die sich gezielt gegen ein spezifisches Epitop eines Antigens richten. Körpereigene Antikörper besitzen an ihren Enden in der Regel Bindungsstellen für eine Vielzahl unterschiedlicher Antigene, was sie zu unspezifischen Immunabwehr-PartnerInnen macht. Die hohe Spezifität monoklonaler Antikörper ermöglicht hingegen eine zielgerichtete Therapie, wodurch Nebenwirkungen im Vergleich zu anderen Medikamenten reduziert werden können.