Vincristin – moderne Krebsmedizin aus der Natur
Ein gesunder vitaler Organismus besteht aus Zellen, die die Fähigkeit besitzen, sich in regelmäßigen Zyklen zu teilen und damit die Funktionsfähigkeit des Systems aufrecht zu erhalten. Doch manchmal finden im Körper auch Zellteilungen statt, die alles andere als gesundheitsförderlich sind. Wenn Zellen entarten, beschädigen sie den Säugetierkörper lebensbedrohlich. Mensch und Tier haben dann unter einer Krebserkrankung zu leiden.
Krebszellen sind aggressive, schnell sich teilende Zellformate gegen die herkömmliche Therapeutika nichts ausrichten können. In den meisten Fällen ist eine cytostatische Therapie die einzige Chance, dem malignen Geschehen Einhalt zu gebieten.
Unter den Cytostatika finden wir dabei einen sehr prominenten und potenten Wirkstoff, den wir, wer hätte das vermutet, einer Pflanzengruppe zu verdanken haben. Die Rede ist von Vincristin aus den sogenannten Hundsgiftgewächsen, Apocynaceae. Besonders reich an Vincristin ist dabei das Große Immergrün, Vinca major, etwas weniger, aber dennoch nennenswert, auch das Kleine Immergrün, Vinca minor.
Vincristin ist ein Alkaloid, das zusammen mit einem weiteren Wirkstoff, dem Vinblastin, die Gruppe der Vinca-Alkaloide anführt. Diese Alkaloidverbindungen hemmen die Zell-Mitose, indem sie die Ausbildung der Mikrotubuli blockieren, sodass kein Spindelapparat aufgebaut werden kann, der für die Zellteilung notwendig ist. Diesen Effekt macht man sich in der Krebstherapie